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Wissen

Japanischer Whisky: Einzigartige Handwerkskunst und faszinierende Geschichte - Detaillierte Betrachtung

Die Tradition der Alkoholherstellung in Japan ist sehr alt. So soll Sake bereits seit dem dritten Jahrhundert vor Christus gebrannt worden sein. Obwohl erst seit dem Jahr 1924 als Whiskyproduzent auf dem Markt, hat Japan mittlerweile eine sehr große Whiskyindustrie. Der Herstellungsprozess orientiert sich stark am schottischen Vorbild.

Brano
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Geschichte:

Masataka Taketsuru lernte damals in Schottland das Destillierhandwerk und unter ihm als Brennmeister in der von Torii Shinjirō aufgebauten ersten Destillerie Yamazaki entstand mit diesem Wissen der erste japanische Whisky. Mittlerweile gibt es Brennereien mit Weltruf. Zu Ihnen gehören Suntory und Nikka. Weitere renommierte Brennereien sind Hakushu, Chichibu und Miyagikyo. Spätestens seit den ersten World Whiskies Awards im Jahr 2007 zählt japanischer Whisky zu den Weltbesten und neben Schottland, Irland, USA und Indien auch zu den Großen. Kanpai!

Herstellung:

Japanischer Whisky bietet eine Vielzahl von Stilrichtungen und gilt als weich, ausgewogen und manchmal subtil. Die weltweite Nachfrage führt dazu, dass es manchmal Knappheit gibt und der Preis dadurch in die Höhe geht. Limitierte Abfüllungen sind begehrt als Sammlerstücke. Sollen auf dem Flaschenetikett japanische Begriffe, Städtenamen oder Abbildungen bekannter japanischer Orte wie Berge oder Flüsse erscheinen, müssen alle Zutaten aus Japan stammen. Auch der Herstellungsprozess einschließlich Lagerung und Abfüllung muss in Japan erfolgen.

Die Lagerung:

Die Lagerung erfolgt neben Ex-Bourbon- und verschiedenen Sherryfässern auch in Mizunara-Eichenfässern und vereinzelt in Sakura-Fässern (Kirschbaum). Nach schottischem Vorbild besteht auch der japanische Single Malt ausschließlich aus Gerstenmalz und wird in Pot Stills bis zu einem Alkoholgehalt von maximal 95% destilliert. Die anschließende Reifezeit im Fass muss auch hier mindestens drei Jahre betragen. Abgefüllt wird er mit mindestens 40% Alkohol. Single Malt kommt aus einer einzigen Destillerie. Japan bietet hier eine Besonderheit! Whisky zu blenden, also eine besondere Mischung zu kreieren, gilt als hohe Kunst. Es ist der ausgewogene Geschmack eines japanischen Blends, der die Japaner anspricht. In Hierarchie und Ansehen steht der Blendmaster über dem Destillateur. Für einen japanischen Blend werden 10 bis 40 Prozent Malt Whisky verwendet, der Rest ist Grain Whisky.

Der Blend:

Die Japaner lieben ihren Blend - im Sommer mit viel kaltem Wasser aufgegossen, trinken sie ihn sogar zum Essen. Im Winter wird er mit warmem oder sogar heißem Wasser zu einer Art Grog gemischt. Hier werden neben einem geringen Malzanteil verschiedene andere Getreidearten wie Weizen oder Mais verwendet. Die Grains werden überwiegend zu Blends verarbeitet und nur sehr selten als Single Grain abgefüllt.

Trend und Beliebtheit:

Ein Trend, der nicht abzureißen scheint: Japanischer Whisky erfreut sich seit den letzten Jahren über immer weiter steigende Beliebtheit. Denn was lange als ‚schlechte Kopie‘ des schottischen Single Malts galt, besetzt mittlerweile Spitzenplätze bei Preisen und Verleihungen. Doch was ist der Unterschied zwischen japanischem und schottischem Whisky?

Unterschiede zum schottischen Whisky:

In diesem Artikel ist die Geschichte, Besonderheiten und die Herstellung japanischer Whiskys erklärt. Wie kam es eigentlich dazu, dass in Japan Whisky hergestellt wird? Gebrannter Alkohol ist nichts Fremdes in diesem Land. Seit Langem sind Sake und Shōchū (Reiswein und Schnaps).

Unterschiede zum schottischen Whisky

Herstellung:

  • Wasser: Das Wasser in Japan ist im Vergleich zu Schottland weicher und milder. Dies kann sich auf den Geschmack des Whiskys auswirken.
  • Gerste: In Japan wird neben Gerste auch Reis und Weizen für die Herstellung von Whisky verwendet.
  • Torf: Die Verwendung von Torf ist in japanischen Whiskys eher unüblich. Wenn Torf verwendet wird, ist es meistens aus Schottland importiert.
  • Destillation: In Japan werden sowohl Pot Stills als auch Column Stills verwendet. In Schottland werden hauptsächlich Pot Stills verwendet.
  • Reifung: Japanische Whiskys reifen in einer Vielzahl von Fässern, darunter Ex-Bourbon-, Sherry-, Mizunara-Eichen- und Sakura-Fässer. In Schottland werden hauptsächlich Sherryfässer verwendet.
  • Blending: Japanische Whiskys sind bekannt für ihre ausgewogenen Blends. In Schottland werden Single Malts immer beliebter.

Geschmack:

  • Japanischer Whisky: Japanischer Whisky gilt allgemein als weich, ausgewogen und manchmal subtil.
  • Schottischer Whisky: Schottischer Whisky kann je nach Region und Brennerei stark variieren, ist aber im Allgemeinen kräftiger und rauchiger als japanischer Whisky.

Gesetzgebung rund um japanischen Whisky: Neue Regularien seit 2021

Seit April 2021 gelten in Japan strengere Regularien für die Herstellung und Bezeichnung von "japanischem Whisky". Diese Regularien wurden vom "Japan Spirits & Beverage Association" (JSBA) eingeführt und sollen die Qualität und den Ruf des japanischen Whiskys auf der internationalen Bühne stärken.

Die wichtigsten Punkte der neuen Regularien:

  • Herstellungsort: Alle Herstellungsschritte, vom Maischen und Gären bis zur Destillation, Reifung und Abfüllung, müssen in Japan stattfinden.
  • Wasser: Das verwendete Wasser muss aus Japan stammen.
  • Gerste: Die Gerste muss mindestens zu 51% aus japanischem Anbau stammen. Die restlichen 49% können aus anderen Ländern importiert werden.
  • Reifung: Der Whisky muss mindestens drei Jahre in Japan in Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von maximal 700 Litern reifen.
  • Alkoholgehalt: Der Whisky muss mit einem Alkoholgehalt von mindestens 40% abgefüllt werden.
  • Zusatzstoffe: Die Zugabe von Zuckerkulör zur Färbung des Whiskys ist erlaubt. Die Verwendung anderer Zusatzstoffe, wie Aromen oder künstliche Farbstoffe, ist verboten.

Fazit:

Japanischer Whisky hat sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten des schottischen Whiskys entwickelt. Beide Whiskys haben ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und es ist letztendlich Geschmackssache, welcher Whisky bevorzugt wird.

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