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Rauchige Versuchung: Die Welt des getorften Whiskys und was bedeutet ppm?

Ein rauchiger Tanz für die Sinne

In der Welt des Whiskys gibt es ein Aroma, das polarisiert und begeistert zugleich: der Rauchgeschmack. Verantwortlich dafür ist Torf, ein unverzichtbares Element für die Herstellung von rauchigem Whisky, der auch als "Peated Whisky" oder "Scotch Whisky with a Peaty Character" bezeichnet wird.

Brano
Time2Taste Gründer

Was ist Torf und wo kommt er vor?

Torf ist ein Gemisch aus abgestorbenen Pflanzenresten, das sich über Jahrhunderte in Mooren und Sümpfen abgelagert hat. In Schottland, wo die meisten Brennereien für rauchigen Whisky angesiedelt sind, finden sich besonders viele Torfmoore. Die Qualität und Zusammensetzung des Torfs variieren je nach Region und Alter, was sich wiederum auf den Geschmack des Whiskys auswirkt.

Wie kam es zum Einsatz von Torf beim Whiskybrennen?

Ursprünglich wurde Torf in Schottland vor allem als Brennstoff zum Trocknen von Malz verwendet. Da jedoch Brennholz knapp war, begannen einige Brennereien, das Malz über Torfrauch zu trocknen. So entdeckte man zufällig, dass der Rauch dem Whisky eine einzigartige rauchige Note verlieh, die schnell zu einem Markenzeichen des schottischen Whiskys wurde.

Berühmte Regionen und Destillerien für rauchigen Whisky

Die bekanntesten Regionen für rauchigen Whisky sind:

  • Islay: Diese südliche Insel beherbergt einige der berühmtesten Brennereien für stark getorften Whisky, wie Laphroaig, Lagavulin und Ardbeg.
  • Skye: Die Isle of Skye ist für ihren vielfältigen Whiskycharakter bekannt, von leicht bis stark getorft. Berühmte Brennereien sind Talisker und Highland Park.
  • Speysides: In dieser Region findet man sowohl Brennereien mit ungetorftem als auch mit stark getorftem Whisky, wie Glenfarclas und The Balvenie.

Wie schmeckt getorfter Whisky?

Der Geschmack von getorftem Whisky ist komplex und vielschichtig. Neben rauchigen Noten finden sich oft Aromen von Erde, Asche, Meersalz, Leder und Gewürzen. Je nach Torfgehalt kann der Rauchgeschmack von dezent bis intensiv variieren.

Der Prozess des Torfens: Rauchige Magie für Malz

Der Prozess des Torfens, der dem Whisky seinen rauchigen Geschmack verleiht, beginnt lange bevor das Malz überhaupt getrocknet wird.

Torfabbau:

In den schottischen Mooren wird Torf in Handarbeit oder mit Maschinen abgebaut. Der Torf wird dann an die Brennereien geliefert, wo er für den Trocknungsprozess des Malzes vorbereitet wird.

Vorbereitung des Torfs:

Der Torf wird zerkleinert und getrocknet, um ihn für die Verbrennung vorzubereiten. Die Qualität und Zusammensetzung des Torfs variieren je nach Region und Alter, was sich wiederum auf den Geschmack des Whiskys auswirkt.

Trocknen des Malzes über Torfrauch:

Das Malz, das aus Gerste hergestellt wird, wird über Torfrauch getrocknet. Der Rauch durchdringt das Malz und verleiht ihm seinen charakteristischen rauchigen Geschmack. Die Dauer und Intensität des Räucherns variieren je nach Brennerei und gewünschtem Rauchgeschmack des Whiskys.

Reifung im Fass:

Nach dem Trocknen wird das Malz gemahlen und zu Maische verarbeitet, die dann fermentiert wird. Der daraus resultierende Rohbrand wird anschließend in Eichenfässern gereift. Die Reifedauer kann von wenigen Jahren bis zu mehreren Jahrzehnten variieren.

Faktoren, die den Rauchgeschmack beeinflussen:

  • Torfqualität: Die Qualität und Zusammensetzung des Torfs haben einen großen Einfluss auf den Geschmack des Whiskys.
  • Rauchintensität: Die Dauer und Intensität des Räucherns des Malzes bestimmen den Grad des Rauchgeschmacks im Whisky.
  • Reifedauer: Je länger ein Whisky reift, desto mehr verändert sich der Rauchgeschmack. Der rauchige Geschmack kann sich mit anderen Aromen verbinden und so komplexer und vielschichtiger werden.
  • Fasstyp: Das Fass, in dem der Whisky reift, kann den Rauchgeschmack ebenfalls beeinflussen. Sherryfässer oder Portweinfässer können dem Whisky zum Beispiel zusätzliche fruchtige Aromen verleihen, die den Rauchgeschmack abrunden.

Was ist ppm und wie wird es gemessen?

ppm steht für "parts per million" und ist ein Maß für den Torfgehalt in Malz. Je höher der ppm-Wert, desto mehr Torfrauch wurde beim Trocknen des Malzes verwendet. Die Messung erfolgt durch Analyse des Malzrauches auf Phenole, die für den Rauchgeschmack verantwortlich sind.

Wann wird der ppm-Wert gemessen?

Der ppm-Wert wird in der Regel nach dem Trocknen des Malzes gemessen. Es ist wichtig zu beachten, dass der ppm-Wert während des Reifeprozesses im Fass abnehmen kann. Dies liegt daran, dass die Phenole im Laufe der Zeit mit anderen Stoffen im Whisky reagieren und so zum Teil ihren rauchigen Geschmack verlieren.

Ist der ppm-Wert in der Flasche gleich?

Der ppm-Wert in der Flasche ist nicht immer gleich wie der Wert, der nach dem Trocknen des Malzes gemessen wurde. Wie bereits erwähnt, kann der ppm-Wert während des Reifeprozesses abnehmen.

Darüber hinaus kann der ppm-Wert auch durch andere Faktoren beeinflusst werden, wie z. B. die Art des Fasses, die Reifedauer und die Lagerbedingungen.

Welche ppm-Werte kennzeichnen leicht, mittel und stark getorften Whisky?

Es gibt keine allgemeingültige Definition für leicht, mittel und stark getorften Whisky. Die Einstufung kann von Brennerei zu Brennerei variieren.

    Welcher Abstufungen von Rauchintensität bei Whisky gibt es?

    ppm-Klasse

    Rauchintensität

    5-20 ppm

    Sehr leicht bis leicht

    21-40 ppm

    Mittelstark bis stark

    31-50 ppm

    Stark

    51-60 ppm

    Intensiv

    100+ ppm

    Extrem

    Fazit: Eine rauchige Reise für Entdecker

    Die Welt des getorften Whiskys ist faszinierend und vielfältig. Von leicht rauchigen Tropfen bis hin zu kräftigen Rauchbomben bietet sie für jeden Geschmack etwas. Wer den Mut hat, sich auf ein rauchiges Abenteuer einzulassen, wird mit einem unvergesslichen Geschmackserlebnis belohnt.

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