Portwein
Wein

Portwein: Geschichte, Herstellung und Unterschiede

Weltberühmter Dessertwein aus Portugal

Portwein, auch Vinho do Porto oder einfach Porto genannt, ist ein süßer, gespriteter Wein aus Portugal, der für seinen einzigartigen Geschmack und seine lange Geschichte berühmt ist. Benannt ist er nicht nach seinem Herkunftsgebiet, dem Douro-Tal, sondern nach der Hafenstadt Porto, von wo aus er seit dem 17. Jahrhundert verschifft wird.

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Entstehung durch Handelskriege

Die Entstehung des Portweins ist eng mit den Handelskriegen zwischen England und Frankreich im 17. Jahrhundert verbunden. Da der Import französischer Weine nach England zeitweise verboten oder mit hohen Zöllen belastet war, kam es zu einem Engpass in der Versorgung.

Ein glücklicher Zufall im Kloster

Im Jahre 1678 schickte ein Weinhändler aus Liverpool seine zwei Söhne nach Viano do Castello nahe der Stadt Porto, um Wein einzukaufen. In Lamego kamen sie in ein Kloster, wo ihnen der Abt einen Wein kredenzte, der sie begeisterte. Der Geistliche verriet ihnen das Geheimnis: Durch das Aufgießen mit Branntwein während der Gärung, dem sogenannten Spriten, erhielt der Wein seine angenehme Süße und Weichheit.

Siegeszug des "Roten Portugals"

Die beiden Söhne kauften den gesamten Vorrat auf und schickten die Ladung nach England. Dort stieß der Wein, der anfangs als "Roter Portugal" bezeichnet wurde, auf große Begeisterung. Der Siegeszug des Portweins begann.

Portwein-Gebiet: Wo wächst der edle Tropfen?

Die definierte Grenze des Portwein-Gebiets galt über zwei Jahrhunderte lang ausschließlich für den Portwein. Der Name Vinho do Porto leitet sich zwar von der Stadt Porto am unteren Douro ab, doch erst 1979 wurde die DOC-Klassifikation auch auf "normale" Weine, also ungespritete Rot- und Weißweine, ausgedehnt.

Die besten Lagen für Portwein

Die besten Böden für Portwein sind die Schieferhänge, meist an Terrassen angelegt. Die Region erstreckt sich im Nordwesten Portugals und umfasst die Täler des Douro und seiner Nebenflüsse bis zur spanischen Grenze.

Drei Subzonen mit unterschiedlichen Charakteren:

  1. Baixa Corgo (Unterer Corgo): Im Westen gelegen, bringt diese kühlste und feuchteste Zone leichtere Weine hervor.
  2. Cima Corgo (Oberer Corgo): Um die Stadt Pinhão gelegen, gilt diese Zone als beste. Hier haben die meisten Portweinhäuser ihre Weingüter ("Quintas").
  3. Douro Superior: Im Osten bis zur spanischen Grenze reichend, ist dies die kleinste, trockenste und noch teils unerschlossene Zone.

    Ein komplexes Klassifizierungssystem:

    Auf rund 33.000 Hektar Rebfläche bewirtschaften etwa 30.000 Weinbauern 80.000 Weinberge. Ein komplexes System klassifiziert diese nach Lage, Neigung, Exposition, Meereshöhe, Kleinklima, Erziehungsform, Rebsorte, Pflanzdichte, Zustand des Weinbergs, Alter der Rebstöcke, Bodentyp und Ertrag. In sechs Stufen von A (höchste Bewertung) bis F wird die erlaubte Ertragsmenge pro Weingut festgelegt. Je besser die Bewertung, desto höher der Traubenpreis.

    Über 80 Rebsorten im Douro-Tal:

    Im Douro-Gebiet gibt es über 80 Rebsorten, die in Kategorien von "empfohlen", "erlaubt" und "toleriert" eingeteilt werden. Das Instituto dos Vinhos do Douro e Porto (IVDP) regelt Anbau, Verarbeitung und Handel mit Weinen aus der Region, insbesondere Portwein. Jährlich wird festgelegt, welche Traubenmengen zu Portwein verarbeitet werden dürfen. Rund 40% der Trauben des Douro-Tals dienen der Portwein-Herstellung.

    Herstellung des Portweins

    Portwein wird aus verschiedenen roten Traubensorten hergestellt, die im Douro-Tal angebaut werden. Die Trauben werden von Hand geerntet und anschließend in Granitlagaren vergoren.

    Sobald die Gärung abgeschlossen ist, wird dem Wein Branntwein hinzugefügt, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und die Gärung zu stoppen. Der Wein wird dann in Eichenfässern gelagert, wo er reift und seinen einzigartigen Geschmack entwickelt.

    Unterschiedliche Portweinsorten

    Es gibt verschiedene Portweinsorten, die sich in ihrer Farbe, ihrem Geschmack und ihrem Alter unterscheiden. Die wichtigsten Sorten sind:

    • Ruby Port: Ein junger Portwein mit rubinroter Farbe und fruchtigem Geschmack.
    • Tawny Port: Ein gereifter Portwein mit brauner Farbe und nussigem Geschmack.
    • Vintage Port: Ein Portwein aus einem Jahr mit besonders guter Qualität. Vintage Port muss mindestens 20 Jahre lang in Eichenfässern reifen.
    • Late Bottled Vintage (LBV): Ein Portwein, der mindestens 4 Jahre lang in Eichenfässern gereift ist.
    • White Port: Ein trockener Portwein mit weißer Farbe und fruchtigem Geschmack.

    Weitere Informationen:

    • Douro-Tal: Das Douro-Tal ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als eines der ältesten Weinbaugebiete der Welt.
    • Portwein-Institute: Das Instituto dos Vinhos do Douro e Porto (IVDP) ist für den Anbau, die Verarbeitung und den Handel mit Wein aus der Region Douro verantwortlich.
    • Portwein-Verkostung: Portwein kann pur oder zu verschiedenen Gerichten getrunken werden. Es gibt auch spezielle Portwein-Verkostungen, bei denen Sie verschiedene Sorten probieren können.

    Fazit:

    Das Douro-Tal ist eine einzigartige Weinbauregion, die dem Portwein seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Die vielfältigen Lagen, das komplexe Klassifizierungssystem und die große Auswahl an Rebsorten tragen zur Qualität und Vielfalt des Portweins bei.

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